Spiritualität & Heilung

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Schmerz ist unvermeidbar, Leiden ist optional - Leonard Shaw

Es ist nie zu spät, eine glückliche Kindheit gehabt zu haben - Lency Spezzano

Wer das Böse nicht verurteilt, lässt zu, dass es geschieht - Leonardo Da Vinci

Die Hölle ist nichts anderes als das Leiden derer, die nicht lieben können - Sartre

Die Welt ist so wie du sie siehst - Huna Tradition

Die Seele hat die Farbe deiner Gedanken - Marc Aurel



Das Herz will lieben.

Wahrheit und Freiheit sind Qualitäten der Liebe.

Ich habe heute die Wahrheit angesprochen. Es geht mir gut. Klarheit erhellt und bringt Leichtigkeit.

Das Ziel verleiht dem Weg die Kraft.

Annehmen und Abwarten - zwei Qualitäten der Zeit.

Innere Mauer verhindern Kommunikation; Grenzen-Setzen ermöglicht Austausch.

Treue ist immer Selbsttreue. Selbsttreue ist Befreien vom Falschen.

Vergebung ist eine Schwingung; sie geschieht wenn es nichts mehr gibt, was zu vergeben wäre.

Verurteilen ist, wenn ich meine Liebe nicht schenke und geschenkte Liebe nicht annehme.

Unsere Wahrheiten sind immer temporär.

Ohnmacht auszuhalten befreit.

Rette den Täter in dir.

Jeder kommt an dem Punkt, wo er sich seinem Selbstverrat stellen wird.

Erwartungen sind Türen zur Selbsterkenntnis: Sie stehen dort, wo unsere Liebe stecken geblieben ist.

Wir können nur mit dem Körper verstehen. Wenn du etwas verstehen willst, tanze es.


Vergebung

Struktur:

  1. Einleitung
  2. Erläuterungen, Gespräche (Verstehen, Verantwortung, Schuld, Demut, Ego, Liebe, Selbstvergebung)
  3. Motivation stärken: erklären, sprechen, Übung (5 Verluste/Gewinne)
  4. Intention stärken: Erst verstehen, dann akzeptieren
  5. Verstehen: den anderen und mich, jeweils mit dem Kopf und mit dem Herzen
  6. Mit dem Kopf: erklären, sprechen, reflektieren, evtl auch in Paar-Gruppen
  7. Mit dem Herzen: erklären, sprechen, Übungsangebot in der Gruppe (Gestaltherapie/Platzwechsel)
  8. Akzeptieren

Du sollst deinen nächsten Lieben wie dich selbst.

Jeden! Nicht nur den nächsten, den ich mag.
Und wenn ich es nicht kann?

Urteilen

Das Ich wird es nie können, das Ich beruht auf das Prinzip der Trennung; Urteilen ist Futter, Urteilen ist Kraftstoff für die Trennung. Das Ich fürchtet und hasst bedingungslose Liebe und Vergebung. Kein Wunder dass die Kirchen leer bleiben in der Zeit der Ichs.

Das Herz will jedoch lieben und nicht verurteilen. Ganz tief will das Herz vergeben.

Wie geht das? Am einfachsten ist, Gott darum zu bitten. Das ist immer das Mittel der Wahl. Gott kannalles, auch was wir nicht können.

Erwartungen

Viele von uns können jedoch nicht bitten. Stattdessen fordern wir, wir haben Erwartungen.

Erwartungen sind behindern das Fluss des Lebens. Auch Gott erfüllt keine Erwartungen.

Wer nicht bitten kann, kann einen Weg am Ego vorbei und mit seinem Herzen suchen. Für diese mögen diese Zeilen Inspiration sein:

Lieben

1) Der erste Schritt ist, die Motivation zu stärken: Jedes Urteil und jeder Groll richtet sich auch gegen sich selber. Es ist als ob man Gift zu sich nimmt und hofft dass der andere stirbt.

Und auch wenn man keinen Gift nimmt und dem anderen nichts „Schlimmes“ wünscht, verweigern wir ihm/ihr unsere Liebe, oder wir verweigern uns, seine/ihre Liebe in uns reinzulassen.

Damit landen wir am Strand und unser Boot verlässt den Fluss des Lebens. Der Fluss des Lebens wird von der Liebe genährt.

Wir hungern, spüren dass wir im Mangel leben, und beginnen zu suchen. Mit der Zeit wird die Suche zur Sucht. Wir werden abhängig und manchmal auch krank.


Anderen Vergeben ist ein Akt der Selbstliebe, allein aus Eigenliebe sollten wir wollen, anderen zu vergeben.

Aber reicht die Selbstliebe dazu? Wenn wir uns lieben könnten, würden wir auch die anderen, den Nächsten lieben: voll, ganz und bedingungslos.

2) Nachdem wir wissen, warum wir wollen, vergeben zu wollen, ist es hilfreich, die Intention zu stärken, das Vergeben-Wollen zu intensivieren.

Verstehen

Und da wir ineiner Welt des Denkens leben, beginnen wir damit, zu verstehen. Es gibt zwei Arten zu verstehen: mit dem Kopf und mit dem Herzen.

Wenn auch manche gleich mit dem Herzen verstehen wollen, müssen andere dem Ego auf dem Altar ein Opfer ihrer Zeit darbringen, und mit dem Kopf das betrachten, was uns belastet.

Was gibt es zu verstehen?

  1. Was ist Vergebung, wann geschieht Vergebung?
  2. Den anderen verstehen.
  3. Sich selber verstehen.

a) Vergebung ist eine Schwingung, ein Dauerzustand, sie wird nicht mit einem Wort absolviert. Es geht darum, innere Bilder (= Schwingungen) zu verändern. Vergebung geschieht, wenn es nichts mehr gibt, was es zu vergeben wäre.

b) Bevor du jemand verurteilst, lauf 1000 Meilen in seinen Schuhen. Es gibt eine eigene Geschichte, Mangel an Liebe, Traumas. Alles was nicht Liebe ist, ist ein Schrei nach Liebe. Bedürftigkeit ist keine Bosheit.

c) Den anderen Verstehen, ist nur einen halben Schritt. Es ist wichtig, auch uns selber, in unser Schmerz, in unserer Re-aktion zu verstehen. Auch hier ist manchmal hilfreich, zu erst unser Denken zu erweitern: auch ich habe nicht aus Bosheit, abwehrend und verurteilend reagiert, auch ich habe dadurch Not und Leid erlitten.

Von Natur aus erwarten wir Eltern, die uns fürs Leben das Notwendige geben - wir sind auf sie angewiesen, wir sind darauf programmiert. Das Notwendige ist auch, wenn nicht sogar zuerst, liebevolle Zuwendung und Versorgung.

Wenn wir das nicht bekommen, verstehen wir die Welt und das Leben nicht, wir sind zunächst verwirrt. Und oft verzweifelt, voller Angst, was die Zukunft angeht. Um solche - für ein Baby oder Kleinkind ungeheuerliche - Gefühle zu ertragen, verdrängen wir sie.

Es ist leichter zu verurteilen, als Schmerz zu ertragen.

In der Bibel gibt es folgende Geschichte: Isaak ist alt und leidet an Sehschwäche - wir denken alle, dass es Alterschwäche ist. Er will seinem Erstgeborenen Esau seinen Segen für die Rolle des Familienoberhaupt geben.

Seine Frau Rebecca hört es und stachelt Jakob an, den Zwillingsbruder aber Zweitgeborener, sich den Segen zu erschleichen. Und tatsächlich fällt Isaac darauf ein, obwohl er es auch mit anderen Sinnen hätte merken können, dass es Jakob ist, wer ihm das erbetene Mahl bringt und um den Segen bittet.

Es war keine Sehschwäche des Alters. Mit Sehen wird hier mehr gemeint, als nur mit den physischen Augen.zu sehen.

Gott hat sich vor dem greisen Isaak versteckt, und Isaak war keinen Seher mehr. Er machte Fehler. Das können wir alle tun.

Und Isaak schmerzte sein Fehler sehr. Dennoch machte er das beste daraus: Er hielt sein Schmerz aus, nahm die entstandene Situation an, gab dem Esau einen anderen Segen und setzte sein Leben fort.

Die Geschichte geht weiter; das Leben geht weiter. Nichts von dem, was im Segen an Jakob enthalten war, hat sich ereignet. Jakob flieht in die Fremde vor der Wut seines Bruders und kommt nach 20 Jahren zurück - zwar reich aber mit zerknirschtem Herzen und Gewissen .

Esau wird auch reich, hat aber auch Ansehen, auch das Ansehen seiner Bruders Jakob.

Was lernen wir aus der Geschichte? Das Fehler-Machen zum Leben als Mensch gehört. Keinem ist es in dieser Geschichte gegönnt, eine weisse Weste zu haben: Rebecca manipuliert, Jakob lässt sich darauf ein, Isaac entscheidet falsch, und Esau, sein Weg wird durch den Segen des Vaters „der Weg des Schwertes“, er wird Krieger. Er tötet.

Was uns diese Geschichte sagen will, ist, dass keiner davor gefeit ist, Fehler zu machen. Da ist weder Selbstgerechtigkeit noch Selbstbestrafung angesagt, sondern in Demut die menschliche Natur annehmen, und lernen, mit unseren Fehlern und die Konsequenzen daraus, soweit wir sie nicht mehr ändern können, zu leben.

Und weiterhin Gutes zu tun: Isaak hat seine Vater Rolle nicht abgetreten, hat sich nicht deprimiert aus dem Leben zurückgezogen, sondern dem Esau auch ein Segen gegeben, der ihm ermöglicht hat, ein erfülltes Leben zu haben.

Selbstvergebung brauchen wir, nur wenn wir uns verurteilen. Aber das ist gar nicht notwendig. Einsehen des Fehler, darunter Leiden, sich entschuldigen –JA. Selbsturteil ist überflüssig und giftig.

In einem christlichen Hymnus für die Fastenzeit heißt es:

In Christi wunderbarem Lichte strahlt uns der Tag des Heiles auf, der die von Schuld verletzten Herzenverwandelt durch Enthaltsamkeit.

Wenn wir etwas machen, nicht machen oder denken, was für unser Herz „falsch“ ist, verrat an unser Herz ist, dann ist unser Herz verletzt und wir klagen uns, oft unbewusst, an.

Das Land der Ruhe ist meiner Erfahrung nach bei Gott.

Aber wer den Weg dahin nicht geht, kann es selber versuchen. Sehen und Verstehen sind meiner Erfahrung nach erste Schritte auf diesem Weg.

Mit dem Herzen verstehen. Nur mit dem Herzen sieht man gut. Gut im Sinne von „richtig“ aber auch im Sinne von „Güte“ - die Güte im anderen aber auch in sich selber sehen.

Mit dem Herzen verstehen heißt, sich für den anderen zu öffnen: ich will dich verstehen! Es heißt, das Herz zu öffnen. Empathie. An seiner Stelle zu treten, zu fühlen, wie er/sie sich gefühlt hat. Familienaufstellungen und Übungen aus der Gestalttherapie können dabei hilfreich sein.

Den anderen Verstehen ist nur einen halben Schritt. Es ist wichtig, auch uns selber, in unserem Schmerz, in unserer Re-aktion, zu verstehen.

Auch hier ist manchmal hilfreich, zu erst unser Denken zu erweitern: auch ich habe nicht aus Bosheit abwehrend und verurteilend reagiert, auch ich habe dadurch Not und Leid erlitten.

Versteckte Vorwürfe

Die Tür zur Gnade können wir öffnen, wenn wir aufhören, dem anderen und uns Vorwürfe zu machen. Manche Vorwürfe können sehr versteckt sein. Hier einige Beispiele:

  1. Hat mir jemand absichtlich oder unabsichtlich weh getan, so geschah dies, um mir zu zeigen, was ich tief in meinem Inneren denke oder will. Ich werde jetzt aufgerufen, diesen Teil in mir oder im kollektiven Unbewussten zu integrieren, aufzuhören zu verurteilen und stattdessen zu lieben. Ich kann mir dafür vergeben, dass:

    1. ich mich so lange von diesem Teil getrennt hatte, denn ich hatte ihn die ganze Zeit in mir unterdrückt und verleugnet; und ich kann mich auch innerlich beim anderen dafür entschuldigen, dass ich ihn durch meine innere Spaltung zu diesem Verhalten verleitet habe;

    2. ich den anderen verurteilt habe,

    3. ich mich auf einer sehr tiefen Ebene dafür verurteilt habe, den anderen zu verurteilen und die Liebe zu verraten. Das Herz will lieben und leidet, wenn wir verurteilen.

  2. Habe ich einen anderen verurteilt, siehe oben b und c.

  3. Habe ich einem anderen weh getan oder Unrecht getan, kann ich mir selbst vergeben, dass

    1. ich einem anderen weh getan oder Unrecht getan habe,

    2. ich MIR dadurch weh getan habe,

    3. ich mich von der Liebe entfernt habe, dass ich mich getrennt habe; ich habe Mauern um mich herum errichtet und dadurch die Liebe verraten.

    • In allen Fällen bin ich der Initiator. Dass ich mir selber nicht vergeben kann, ist keine Ausrede dafür, den anderen nicht zu lieben (obwohl es einfacher ist anzuklagen, als den eigenen Schmerz auszuhalten).
  4. Habe ich einen aktuellen Anlass, weswegen ich in der Gegenwart jemandem zu vergeben hätte, gibt es in der Regel eine Vorgeschichte:

    1. Meist gibt es jemanden in meiner Vergangenheit, den ich in der gegenwärtigen Situation meine und anklage. Dann siehe oben.

    2. Oft wiederhole ich das Verhalten einer anderen Person, die anklagt, besser gesagt, die angeklagt hat, denn diese Person gehört in der Regel nicht zu meinem Alltag. Dahinter können in meiner Erfahrung drei unterschiedliche Dynamiken stehen:

      1. Ich wiederhole das Verhalten einer Person, die zu meiner Familie (im weiterem Sinne) gehört: Bernd Hellinger, der Vater der Familienaufstellungen in Deutschland, spricht von Ordnungen der Liebe auf der Ebene der Seelen; er erklärt solche Identifizierungen mit Ahnen aus Liebe. Ich mache jedoch die Erfahrung, dass es sich dabei immer um eine falsch verstandene Liebe handelt, und dass die spirituelle Gestalttherapie von Leonard Shaw sehr gute Wege bietet, um solche falschen Bindungen aufzulösen.

      2. Ich wiederhole das Verhalten einer Gestalt, die ich als ein früheres Leben empfinde: Dann sind die obigen Ausführungen (I bis III) auf die Situation dieser Gestalt anzuwenden.

      3. Ich wiederhole das Verhalten einer mir fremden Person: Dasgeschieht im Falle von Besetzungen durch Seelen, die nach einem traumatisierenden Tod nicht den Weg in den Frieden gefunden haben. Wir sind dann aufgerufen, im Dialog mit diesen Seelen zu treten und ihnen zu helfen weitezugehen.

    3. Manchmal erliege ich auch nur einer Verführung. Dann ist das eine Probe; es geht darum, dem eigenen Scheitern keinen Raum einzuräumen, sich also dafür zu vergeben, gescheitert zu sein. Dies kann - und sollte - im Bewusstsein geschehen, dass ich es für mich tue, aber auch für all die anderen, die auf dem Weg ähnlich geprüft werden. Oft sind wir hier mit dem kollektiven Unbewussten verbunden. Die Vorgeschichte kann vorgeschichtlich sein.

      In solchen Fällen geht es darum, einen Schattenanteil zu integrieren. Meine bevorzugte Methode ist der Dialog der Hände: eine Hand symbolisiert den gescheiterten Teil in mir, und die andere - je nach Fall - den anklagenden Teil oder den Teil aus dem kollektiven Unbewussten, der mich zum Scheitern brachte.

Ob ich jemandem 'vergeben habe', genauer gesagt, ob es nichts mehr gibt, was zu vergeben wäre, merke ich daran, ob die Liebe zu ihm oder zu ihr frei fließen kann; es ist oft eine mütterliche (oder väterliche) Liebe.

Ob ich mir selber vergeben habe, merke ich an meiner Lebensqualität, meiner Gesundheit, an meinem Umfeld, an der Schwingung zwischen mir, meinen Eltern (auch wenn sie nicht mehr leben), meinen Geschwistern etc. Mein Umfeld sagt mir immer, wie es in mir aussieht.

Gibt es jetzt etwas in deinem Leben, was du meinst, besser machen zu können? Dann bist du möglicherweise irgendwo in deiner Seele (oder deinem Herzen?) dabei, dich zu verurteilen.


"Nichts auf der Welt ist vollkommen verkehrt...
Sogar eine stehen gebliebene Uhr geht zweimal am Tag richtig."

- Paulo Coelho

Wir sind Schwingungen in einem größeren Konzert